Sahanya

Donnerstag, 03. 07. 2008

Franz Kafka (3.7.1883 – 3.6.1924)

Filed under: — Sahanya @ 21:56

Anlässlich Franz Kafkas 125. Geburtstag hier eine kleine Linksammlung:

Informationen zum Autor selbst:
Wikipedia
The Kafka Project
S. Fischer Verlag
Uni Bonn
Kohlibri Buch- und Medienversand

Frei zugängliche Texte:
Project Gutenberg
Zeono.org
Literaturnetz

Dienstag, 17. 06. 2008

Buchhandel

Filed under: — Sahanya @ 21:20

ZoomiWer online Bücher einkaufen, aber nicht auf den Flair einer Buchhandlung verzichten möchte, also speziell das Stöbern in Regalen mag, der sollte sich bei Zoomii umschauen. Mit dem Scrollrad zoomt man in die Regale hinein bzw. heraus und per Mausbewegung kann man die Regale auch hin- und herschieben. Mit einem Klick auf ein bestimmtes Buch kann man sich das ausgewählte näher anschauen. Zusätzlich zur Navigation per Maus ist aber auch eine Suche integriert sowie direkte Wechsel von einer Kategorie in eine andere. Und das Beste, die Buchhandlung ist echt, man kann man sogar einkaufen. Die schlechte Nachricht: das ganze ist an Amazon.com (leider US) gekoppelt.

Via Nico Lumma

Samstag, 10. 05. 2008

Nick Hornby: A Long Way Down

Filed under: — Sahanya @ 09:28

A Long Way Down (Knaur Taschenbücher) Vier Menschen treffen in der Silvesternacht auf einem Hochhausdach aufeinander. Den Plan sich umzubringen können sie nicht mehr ausführen, da sie sich von den jeweils anderen gestört fühlen. Und so verändert das Treffen ihre Situation, so dass sie beschließen noch 90 Tage zu warten und dabei aufeinander aufzupassen. Maureen, die Hausfrau, die alleine ihren schwerbehinderten Sohn aufzieht, Jess, die Tochter aus gutem Haus mit Liebeskummer, deren Schwester auf mysteriöse Weise verschwunden ist, JJ, der Musiker, dem seine Band und auch die Freundin abhanden gekommen sind und Martin, der ehemals beliebte Frühstücksfernsehmoderator, der durch eine Affäre mit einer 15-jährigen seine Ehe und seine Karriere zerstört hat.
Die Zeit verbringen die vier Protagonisten damit sich gegenseitig kennen zulernen und so entwickeln sich Freundschaften zwischen Personen, die eigentlich nichts gemein habe – außer dem geplanten Selbstmord. Nach 90 Tagen muss jeder von ihnen ein Fazit ziehen, denn “Der Trick besteht darin zu begreifen, dass man trotz allem Anspruch auf seine vollen 70 Jahre hat.”
Dieses Buch von Nick Hornby (mein erstes) fällt vor allen Dingen durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven auf. Die vier Protagonisten erzählen die Geschichte aus der Ich-Perspektive (abwechselnd immer ein Kapitel), wobei sich auch der Sprachstil dementsprechend ändert.
Das Buch soll 2009 verfilmt werden, Johnny Depp hat die Rechte an dem Buch vor der Veröffentlichung gekauft.

Donnerstag, 17. 01. 2008

Khaled Hosseini: Drachenläufer

Filed under: — Sahanya @ 20:20

Khaled Hosseini: Drachenläufer Afghanistan während der 70er Jahre: der behütet aufwachsende Amir verbringt einen Großteil seiner Freizeit mit dem Sohn des Hausdieners (Hassan). Das Verhältnis der beiden ist durch ihre unterschiedliche Herkunft geprägt. Während Hassan in Amir seinen besten Freund sieht, betrachtet Amir ihn als seinen größten Rivalen. Durch ein dramatisches Ereignis entfremden sich die beiden und schließlich trennen sich ihre Wege.

Durch die politischen Entwicklungen in Afghanistan flieht Amir mit seinem Vater in die USA und kehrt erst als Erwachsener nach Afghanistan zurück – um eine Schuld zu begleichen …

Diese sehr emotional (aber in keinem Fall pathetisch) erzählte Geschichte um die Freundschaft dieser beiden Jungen und ihre Kindheit in einem Afghanistan vor dem Einmarsch der Sowjets und die Wandlung sowohl von Amir als auch von Afghanistan ist eines der besten Bücher, das ich im vergangen Jahr gelesen habe: Khaled Hosseini ist ein wahrer Geschichtenerzähler.

Dienstag, 20. 11. 2007

Tobias O. Meißner: Das Paradies der Schwerter

Filed under: — Sahanya @ 15:29

Das Paradies der Schwerter 16 Kämpfer machen sich auf den Weg in die befestigte Stadt, um dort an einem Turnier in der Holzarena teilzunehmen. Das Preisgeld für den Sieger ist ein goldener Stirnreif im Wert von 1.000 neuen Talern – Verlierer wird es nicht geben. Es handelt sich um ein Turnier auf Leben und Tod.

Nachdem man in der ersten Hälfte des Buches die unterschiedlichen Kämpfer mit ihren unterschiedlichen Motiven kennengelernt hat, beschreibt die zweite Hälfte des Buches die einzelnen Kämpfe des Turniers. Die Charaktere, die allesamt aus Fantasy-Welten stammen (DSA läßt grüßen) treffen aufeinander und immer klarer wird auch den naivsten unter ihnen worum es bei diesem Turnier geht: weder Ehre und Ruhm noch das bescheidene Preisgeld können den Horror des Wettkampfes mindern und so wandelt sich auch der Stil des Buches in der zweiten Hälfte. Die Erzählung wird schneller, brutaler um am Ende in ein Turnier ohne Sieger zu münden …

Sehr empfehlenswertes Buch für Fantasy-Liebhaber, die sowohl “Tiefgang” wie auch Action mögen.

Mittwoch, 14. 11. 2007

Astrid Lindgren
* 14. November 1907 † 28. Januar 2002

Filed under: — Sahanya @ 12:27

Heute wäre Astrid Lindgren 100 Jahre alt geworden und wer ein wirklich schönes und gleichzeitig informatives Buch über diese beeindruckende Schriftstellerin sucht, dem kann ich nur das folgende empfehlen:

Astrid Lindgren

Samstag, 14. 10. 2006

Happy Birthday

Filed under: — Sahanya @ 11:59

Pu der Bär

Heute vor 80 Jahren erschien das erste Buch über Winnie-the-Pooh und Harry Rowohlt (Übersetzer) hat den Erfolg der Geschichten auf den Punkt gebracht:

Die meisten anderen Bücher, die ich danach las, waren viel weniger einleuchtend als Pu der Bär.

(Quelle: Interview mit H. Rowohlt im Deutschlandradio Kultur, 13. Oktober 2006)

Samstag, 22. 07. 2006

Walter Moers: Die Stadt der Träumenden Bücher

Filed under: — Sahanya @ 10:23

Es ist keine Geschichte für Leute mit dünner Haus und schwachen Nerven – welchen ich auch gleich empfehlen möchte, dieses Buch wieder zurück auf den Stapel zu legen und sich in die Kinderbuch-Abteilung zu verkrümeln. Husch, husch, verschwindet, ihr Kamillenteetrinker und Heulsusen, ihr Waschlappen und Schmieghäschen, hier handelt es sich um eine Geschichte über einen Ort, an dem das Lesen noch ein echtes Abenteuer ist!

Stadt der Träumenden BücherHildegunst von Mythenmetz erzählt über seinen Aufenthalt in Buchhaim. Auf der Suche nach dem begabtesteten Dichter Zamoniens gerät er in einen Dschungel aus Korruption und Betrug. In den Katakomben von Buchhaim muss er sich Gefahren stellen, die einen Bewohner der Lindwurmfeste an den Rand seiner Kräfte bringen. Gejagt von Bücherjägern, allen möglichen schaurigen Kreaturen (zwei- und vierbeinig), begegnet Hildegunst dort den sagenumwobenen Buchlingen, lernt das Transportsystem der rostigen Zwerge kennen und findet schließlich Schloss Schattenhall mit seinen Bewohnern …

Dienstag, 18. 04. 2006

Isaac Asimov: Alle Robotergeschichten

Filed under: — Sahanya @ 19:43

Isaac Asimov: Alle Robotergeschichten

Klassische Science Fiction für Zwischendurch, gespickt mit lauter Déja-vu-Erlebnissen. Denn die Robotergeschichten von Isaac Asimov bilden die Grundlage für viele Science-Fiction-Filme (I Robot, Der 200-Jahre-Mann, Star Trek etc.)

Samstag, 08. 04. 2006

Kleiderordnung

Filed under: — Sahanya @ 10:37

Exactitudes

Die Kleiderordnung innerhalb von sozialen Gruppen – ein Phänomen, dem der Fotograf Ari Versluis und die Stylistin Ellie Uyttenbroek in ihrem Buch Exactidudes nachgegangen sind. Denn eins haben Großmütter, Türsteher, Marokkaner aus Rotterdam und Rocker aus Beijing gemeinsam: sie tragen* die gleichen Jacken.

Via Spreeblick

* innerhalb ihrer Gruppe

Montag, 06. 03. 2006

Lesestoff

Filed under: — Sahanya @ 19:44

Eine Befragung von Bibliothekaren in Großbritannien und Irland auf die Frage: „Welches Buch sollte jeder Erwachsene gelesen haben, bevor er stirbt?” ergab folgende Liste:

  1. Wer die Nachtigall stört von Harper Lee ok
  2. Die Bibel
  3. Herr der Ringe-Trilogie von J. R. R. Tolkien ok
  4. 1984 von George Orwell ok
  5. Eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens
  6. Jane Eyre von Charlotte Bronte
  7. Stliz und Vorurteil von Jane Austen
  8. Im Westen nichts Neues von Erich M. Remarque ok
  9. Die Pullman-Trilogie von Philip Pullman
  10. Birdsong von Sebastian Faulks
  11. Früchte des Zorns von John Steinbeck
  12. Herr der Fliegen von William Gliding ok
  13. The Curious Incident of the Dog in the Night-time
    von Mark Haddon ok
  14. Tess vonThomas Hardy
  15. Pu der Bär von Alan A. Milne ok
  16. Sturmhöhe von Emily Bronte
  17. Wind in den Weiden von Kenneth Graham
  18. Vom Winde verweht von Margaret Mitchell ok
  19. Große Erwartungen von Charles Dickens
  20. Die Frau des Zeitreisenden von Audrey Niffenegger
  21. In meinem Himmel von Alice Seblid
  22. Der Prophet von Khalil Gibran
  23. David Copperfield von Charles Dickens
  24. Der Alchemist von Paulo Coelho
  25. Der Meister und Margarita von Mikhail Bulgakov
  26. Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel ok
  27. Middlemarch von George Eliot
  28. Willkommen in Kilanga (Die Gifthlizbibel) von Barbara Kingsliver
  29. Clockwork Orange von Anthony Burgess ok
  30. Ein Tag des Ivan Denisovich von Alexander Slizenhitsyn

Fazit: noch viel Lesestoff in den kommenden Jahren

Via J-Walk Blog

Sonntag, 26. 02. 2006

DBC Pierre: jesus von texas

Filed under: — Sahanya @ 10:05

DBC Pierre: jesus von texas

Wenn Sachen nicht passieren, außer man sieht, wie sie passieren, passieren sie dann auch, wenn du weißt, daß sie passieren werden, aber du sagst es keinem …?

Als Jesus an seiner Schule ein Massaker verübt, seine Klassenkameraden, einen Lehrer und anschließend sich selbst umbringt ist sein einziger Freund Vernon Little (15) nicht anwesend. Er kommt verspätet zu der Tragödie und landet dann als einziger Ãœberlebender der Klasse mittendrin. Verdächtigungen er sei an dem Massaker beteiligt gewesen, stürzen auf ihn ein, so dass sich sein Leben von einem „weichen elastischen Burrito” zu einem „Tortillachip” verändert.

Um den Beschuldigungen und den Verfolgungen durch die Presse, seiner Familie und der Justiz zu entgehen will Vernon nach Mexiko fliehen und verlässt sich dabei auf die von ihm angehimmelte Oberstufenschülerin Taylor, die ihn umgehend an die Polizei ausliefert. Trotz Alibi (das vor Gericht nicht zur Sprache kommt) wird Vernon zum Tode verurteilt.

Die bissigen Schilderungen seiner Mitmenschen und der gesamten Situation von Vernon Little während dieser Zeit sind sprachlich einmalig umgesetzt und machen diesen Roman wirklich zu etwas Besonderem. So wurde er vom Guardian mit South Park verglichen, was der Autor DBC Pierre (Pseudonym für Peter Warren Finlay) ausdrücklich Bejaht (Interview).

Neben diesem Vergleich mit South Park, dem ich durchaus zustimmen würde, erinnerte mich das Buch streckenweise aber auch an Der Prozess von Kafka. Der Glaube an den Sieg der Wahrheit lässt Vernon Little, abgesehen von seiner Flucht nach Mexiko, sehr passiv. Aber Vernon Little trifft im Gefängnis einen Mithäftling, der ihm sagt: „Du bist der Gott. Ãœbernimm Verantwortung. Ãœb deine Macht aus.” Und so wird aus Vernon Little „Vernon God Little” (Titel der engl. Originalausgabe).

Donnerstag, 26. 01. 2006

Diane Broeckhoven: Ein Tag mit Herrn Jules

Filed under: — Sahanya @ 19:27

Was wir aus unserem Leben gemacht haben,
läßt uns zu dem werden, was wir sind,
wenn wir sterben.
Und alles, absolut alles, zählt.

Aus „Das Tibetische Buch vom Leben und vom Sterben”

Diane Broeckhoven: Ein Tag mit Herrn Jules Der kurze, aber sehr einfühlsam und packend erzählte Roman Ein Tag mit Herrn Jules von der Niederländerin Diane Broeckhoven, entführt den Leser in die Wohnung des alten Ehepaares Alice und Jules. Jules ist am Morgen verstorben und Alice verbringt den letzten Tag mit ihm und dem autistischen Nachbarsjungen David.

Der übliche Tagesablauf von Alice, der sonst voller Rituale war, ist an diesem Tag durcheinander geraten und sie muss nicht nur Abschied von ihrem Ehemann nehmen. Aber der Abschied ist zugleich ein Neuanfang.

Eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die ruhige aber eindringliche Geschichten mögen und die nicht vor dem Thema Tod zurückschrecken.

Mittwoch, 18. 01. 2006

Rough Cut

Filed under: — Sahanya @ 19:34

Rough Cut Da lernt man nie aus. Ein Buch, das hinter dem Titel ein „Rough Cut” in Klammern hat, bedeutet wohl Mängelexemplar. Vielleicht hätte auch der geringe Preis Misstrauen erwecken soll.

Aber was soll es, ich freue mich auf John Irvings neuesten Roman Until I Find You.

Montag, 26. 12. 2005

Philippe Halsman: The Frenchman

Filed under: — Sahanya @ 10:51

„Würde ein Franzose sich von einem Kinsey-Mitarbeiter interviewen lassen?”

Fernandel

Nach über 50 Jahren (Erstausgabe: 1949) hat der TASCHEN Verlag das fotografische Interview von Philippe Halsman mit Fernandel (besser bekannt als Don Camillo) The Frenchman neu aufgelegt. Das Buch illustriert ein Interview, in dem Fernandel nur mit Gesichtsausdrücken auf die ihm gestellten Fragen antworten durfte.

Sonntag, 11. 12. 2005

T. C. Boyle: The Inner Circle

Filed under: — Sahanya @ 11:06

T. C. Boyle: The Inner Circle T. C. Boyles aktuellster Roman „The Inner Circle” (dt.: Dr. Sex) ist ähnlich wie sein Roman „Willkommen in Wellville” (im Orig. The Road to Wellville) um eine charismatische Figur mit ausgeprägten Sendungsbewusstsein aufgebaut. Anstatt um eine gesunde Ernährung und Lebensweise geht es diesmal aber um das Thema Sex, bzw. den gesellschaftlichen Umgang damit.

Hauptprotagonist des Romans ist John Milk, der durch Zufall der erste und engste Mitarbeiter von Alfred C. Kinsey wird, der im Amerika der 30/40 und 50er Jahre für Furore sorgt, indem er tausende von Interviews zum Thema Sex führt und diese wissenschaftlich auswertet. Seine Studien veröffentlichte er u. a. in den Bänden „Sexual Behavior in the Human Male” (1948) und „Sexual Behavior in the Human Female” (1953).

T.C. Boyles Roman nimmt sich insbesondere der Privatperson von A. C. Kinsey (genannt „Prok” – Prof. Kinsey) an und der Konflikte, die dieser durch seine rigorose Einstellung dem Thema Sex gegenüber hervorruft. Denn Prok sieht in Sex nur ein natürliches Bedürfnis, das befriedigt werden muss und keinerlei Zusammenhang mit Liebe und/oder Emotionen. Er verbietet sich (und seinen Mitarbeitern) auch jede moralisierende Wertung. Und so rigoros sein schon fast technisches Verhältnis zum Sex ist, so rigoros ist auch sein privates Sexualleben. Neben seiner Ehe mit Mac (die im Buch leider sehr blass bleibt) pflegt er sexuelle Beziehungen zu Männern und Frauen und organisiert Abende mit Gruppensex – zu rein wissenschaftlichen Zwecken. Um seine Arbeit glaubhaft erscheinen zu lassen, setzt er sich vehement dafür ein, dass seine Mitarbeiter (The Inner Circle) und deren Ehefrauen die gleiche technisierte Einstellung dem Sex gegenüber haben und auch leben bzw. nicht „sex shy” sind.

John Milk stürzt dies allerdings in schwere Konflikte, da seine Frau Iris (aus katholischem Elternhaus) die Einzige aus dem engeren Umfeld von Prok ist, die sich gegen diesen sehr einnehmenden Mann und seine Vorstellungen von Sex/Liebe auflehnt.

T.C. Boyle hat es geschafft eine historische Figur (A. C. Kinsey) mit all ihren Verdiensten um sexuelle Aufklärung und den damit einhergehenden Konflikten in einem unterhaltenden Roman wieder auferstehen zu lassen. Sicherlich hat dies das Interesse an dem realen A. C. Kinsey gesteigert, wie auch der Film „Kinsey. Die Wahrheit über Sex” mit Liam Neeson in der Hauptrolle, den ich leider noch nicht gesehen habe. Eine Biographie über A. C. Kinsey wird also eine meiner nächsten PflichtWunschlektüren sein.

Sonntag, 23. 10. 2005

José Saramago: Das Zentrum

Filed under: — Sahanya @ 09:49

José Saramago: Das Zentrum Cipriano Algor ist Töpfer und wohnt mit seiner Tochter Marta in einem kleinen portugisischen Dorf. Er beliefert das Einkaufszentrum mit Tongeschirr, bis ihm mitgeteilt wird, dass sich dies nicht mehr verkaufen lasse, da die Kunden modernere Waren aus maschineller Fertigung bevorzugen.

An diesem Eindringen der modernen Konsumwelt in das Leben des Töpfers entspinnt sich eine sehr ruhig und intensiv erzählte Geschichte um den Kampf von Cipriano Algor gegen das scheinbar unausweisliche, den Verlust seiner Existenz. Denn nicht nur seine berufliche Existenz ist durch das Einkaufszentrum gefährdet, auch seine eigene. Der Schwiegersohn erhält als Angestellter des Einkaufzentrums eine Wohnung in eben diesem, in die der Schwiegervater mit einziehen soll. In der Scheinwelt des Einkaufzentrums beschließt Cipriano Algor jedoch seinen Kampf nicht aufzugeben und Risiken einzugehen, denn „… [wir sind] immer besser daran (…) das Risiko einzugehen, auf einen Feigenbaum zu klettern, um vielleicht eine Feige zu erreichen, als uns in seinen Schatten zu legen und darauf zu warten, dass uns eine in den Mund fällt.” Auslöser dafür ist der Fund einer Höhle (so auch der Originaltitel des Buches A Caverna) bei Bauarbeiten unter dem Einkaufszentrum, deren Parallele zu Platons Höhlengleichnis unübersehbar ist und die das zukünftige Handeln von Cipriano Algor bestimmen soll.

Die sehr ruhige und gleichzeitig spannende Erzählweise dieses Romans hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Und wenn einen das folgende Zitat anspricht, sollte die Leseentscheidung eigentlich feststehen:

… Wenn man liest, erfährt man fast alles, Ich lese auch, Dann dürftest du auch etwas wissen, Da bin ich mir nicht mehr so sicher,Dann musst du auf andere Art lesen, Wie, Es gibt keine Art, die auf alle passt, jeder erfindet seine eigene, die, die ihm entspricht, es gibt Menschen, die lesen ihr Leben lang, ohne je über das Lesen hauszukommen, sie kleben an den Seiten, verstehen nicht, dass die Wörter nur Steine sind, mit deren Hilfe man einen reißenden Fluss überqueren kann, sie sind nur dazu da, dass wir ans andere Ufer gelangen, das andere Ufer ist es, was zählt, Es sei denn, Es sei denn, was, Es sei denn, diese Flüsse haben nicht zwei Ufer, sondern viele, dass jeder lesende Mensch sein eigens Ufer ist, und dass es sein Ufer ist, einzig und allein sein Ufer, an das er glangen muss, …

Freitag, 23. 09. 2005

Dan Brown

Filed under: — Sahanya @ 12:27

Lange habe ich mich zurückgehalten mit einer Buchkritik zu Dan Browns „Sakrileg”. Ein durchaus spannendes Buch, das allerdings durch seine mäßige bis schlechte Sprache deutlich an Qualität einbüßt. Auch das Ende der zu Anfang wirklich spannenden Verschwörungstheorie erschien mir etwas haarstreubend und eher nach dem Motto: „Wie komme ich aus dieser Nummer wieder raus, ohne dass Fans los stürmen und den Heiligen Gral suchen?”

Nun habe ich den Thriller „Illuminati” begonnen und nach knapp 200 Seiten wieder zur Seite gelegt mit dem Fazit: Dan Brown wäre mir in besserer Erinnerung geblieben, wenn ich nur dieses Buch nicht angefangen hätte. Die Tatsache, dass „Illuminati” zeitlich vor dem „Sakrileg” spielt und ich die beiden Bücher besser in umgekehrter, also der richtigen Reihenfolge gelesen hätte, würde an meinem Urteil jedoch nichts ändern. Dann hätte ich nur „Illuminati” ausgelesen und das „Sakrileg” zur Seite gelegt.

Selten ist mir eine derart gleich gestrickte Geschichte untergekommen, die die gleichen Qualitäten, aber leider auch die gleichen Mängel aufweist. Den Hype um Dan Brown kann ich wirklich nicht nachvollziehen und so möchte ich mich einer Rezension bei Amazon anschließen:

Ein durchaus recht spannender Thriller – vor allem, wenn man vorher noch nichts von Brown gelesen hat!

Mittwoch, 14. 09. 2005

J. Robert Lennon: Postmann

Filed under: — Sahanya @ 20:02

Er hebt die Zeitung auf: schwer heute, zumindest für die Nestor News, ein Käseblatt, wie es im Buche steht, einfach grauenhaft (…) Und mindestens einmal pro Woche endet ein Artikel mitten im Satz, weil beim Computer-Layout irgendetwas abgestürzt ist. Früher wäre so was nie vorgekommen, die fehlenden Buchstaben hätten sichtbar auf dem Boden gelegen, jeder Buchstabe war ein matierieller Gegenstand, der von einer menschlichen Hand angefasst und gesetzt wurde (…)

Postmann Dieser Absatz beschreibt sehr gut die Grundstimmung der Hauptfigur Postmann im gleichnamigen Roman von J. Robert Lennon. Er beschreibt 10 Tage im Leben des neurotischen Postmanns Albert Lippincott, der mit sich und der Welt hadert. In Rückblenden wird sein Streben nach Glück, also die Erfüllung des amerikanischen Traums erzählt. Doch Postmann scheitert bei all seinen Versuchen (Studium, Ehe, Job, Auslandsaufenthalt) an sich selbst, wobei er niemals die Hoffnung aufgibt.

Postmann hängt nicht der Vorstellung nach, dass ihm vielleicht noch mehr Leben, mehr Schmerz, mehr Ungewissheit bevorstehen. Doch selbst wenn es so wäre, würde ihn das eigentlich nicht umschmeißen.

Das Buch besticht neben der spannenden Geschichte vor allen Dingen durch seine Sprache, die auch in der deutschen Übersetzung (von Friedrich Mader) einen ganz eigenen Stil hat. Schon auf den ersten Seiten wird man in Postmanns verzweifelten Kampf um etwas alltägliches Glück hineingezogen, als er verzweifelt versucht bei einem Radio-Gewinnspiel mitzumachen, ihm aber das passende Kleingeld für das Telefon fehlt.

Ein wirklich empfehlenswertes Buch mit einem außergewöhnlichen Blickwinkel auf den amerikanischen Traum.

Donnerstag, 23. 06. 2005

Zitat

Filed under: — Sahanya @ 20:10

Lesen Nicht neu, aber immer wieder (sinnlos) schön:

1. Schnapp Dir das nächst greifbare Buch.
2. Blättere zu Seite 23.
3. Finde den 5. Satz.
4. Poste den 5. Satz und setze diese Anleitung davor.

Ist nicht jeder coup de foudre mit einer bewußten Übertreibung der guten Eigenschaften des geliebten Menschen verbunden, die uns von Ernüchterung und Enttäuschung ablenkt, indem sie uns veranlaßt, unsere Energien auf ein bestimmtes Bild zu richten, an das wir eine kurze Zeitlang wunderbarerweise zu glauben vermögen?

Alain de Botton: Versuch über die Liebe

Via Tom´s Werkstatt

Franz Kafka

Filed under: — Sahanya @ 19:59

Franz Kafka Tagebücher in einem Blog-Format im Internet zu veröffentlichen ist eine Idee, die sehr naheliegt. Die Tagebücher von Franz Kafka werden gerade ins Blogformat gebracht und bieten so zwar nicht die Möglichkeit mit dem Autor zu kommunizieren, aber sich mit anderen Lesern auszutauschen. Ein sehr interessantes Projekt wie ich finde.

Beim Kafka Project gibt es übrigens auch die Briefe und veröffentlichte sowie unveröffentliche Werke online.

Via Spreeblick

Mittwoch, 08. 06. 2005

Literaturstöckchen

Filed under: — Sahanya @ 20:19

Alex hat das Literaturstöckchen an mich weitergereicht:

Welches Buch hat es aus deiner Sicht verdient auswendig gelernt zu werden?
Ohje, eigentlich keines. Aber es gibt eine ganze Menge Bücher bei denen man die Quintessenz behalten sollte.

Leidest du mit den Charakteren im Buch?
Wenn mir das Buch gefällt, auf jeden Fall! Ob Frau oder Mann, alt oder jung spielt dabei überhaupt keine Rolle.

Was hast du als letztes Buch gekauft?
J. Robert Lennon: Postmann – liegt aber noch ungelesen neben meinem Bett.

Das letzte Buch, was du gelesen hast?
Chris Heath: Feel, Robbie Williams

Welches Buch liest du gerade?
Tony Morrisson: Love

Welches ist Dein liebster Klassiker (vor mindestens 50 Jahren veröffentlicht)?
Thomas Mann: Der Zauberberg

Welches Buch hast Du mehr als 2 Mal gelesen?
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe

Fünf Bücher, die du auf einer einsamen Insel zurücklassen würdest.
Chris Heath: Feel, Robbie Williams
Günther Grass: Die Rättin
Theodor Fontane: Effi Briest
Die Bibel

Wenn man Dich 3 Wochen in eine Mönchszelle in Klausur stecken würde, und Du darfst nur 3 Bücher mitnehmen, welche drei Titel würdest Du wählen?

T. C. Boyle: Dr. Sex
Sven Regener: Neue Vahr Süd
Jose Saramago: Der Stuhl und andere Dinge

Welche Kinderbücher magst du noch?
Michael Ende: Momo und Die unendliche Geschichte
Astrid Lindgren: Ronja Reubertochter
J. R. R. Tolkien: Hobbit

Ich gebe mein Stöckchen weiter an René, Perun und Apollon.

Und ein nachträgliches Stöckchen geht an Nemoflow.

Sonntag, 05. 06. 2005

Chris Heath: Feel, Robbie Williams

Filed under: — Sahanya @ 12:58

Chris Heath: Feel, Robbie Williams Geschafft! Endlich!

Aber vorneweg vielleicht etwas positives: Robbie Williams ist ein mehr oder weniger normaler Mensch. Aha, ja wer hätte das gedacht, nur dafür hätte man eigentlich nicht diese von Robbie Williams bzw. Robert Williams autorisierte Biografie lesen müssen. Nach dem Zitat auf dem Klappentext:

Extremely intimate … Fascinating

Toby Litt, Sunday Times

Und der Rezension beim Amazon

This is a groundbreaking book; truly original and brilliantly written; a grippingly honest story of an extraordinary man.

hatte ich mir etwas mehr erhofft, zumindest ein etwas spannenderes Buch.

Um eine Biografie handelt es sich beim diesem Buch sowieso nicht, denn es sind eher von Chris Heath aufgezeichnete Unterhaltungen bzw. Situationsbeschreibungen aus den Jahren 2002 bis 2004. Und so wie das Leben eines Popstars zum großen Teil auch aus Routine besteht (spät aufstehen, Arbeiten – Konzert geben oder neue Songs schreiben bzw. aufnehmen, evtl. auch einen Preis entgegennehmen –, Essen, Freizeit – Playstation, Backgammon, Golf, Frauen etc. –, in den frühen Morgenstunden ins Bett gehen), so wird auch das Beschreiben dieser Tätigkeiten bzw. das Lesen darüber zur Routine.

Wer sich also Einblicke in das private Leben bwz. Innenleben von Robbie Williams erhofft hat oder sogar schöne Fotos (auch die fehlen in diesem Buch), der wird enttäuscht sein. Die wenigen Lichtblicke diesbezüglich täuschen nicht darüber hinweg, dass das Buch zum größten Teil aus Dingen besteht, die man nicht wirklich wissen muss/möchte:

  • Robbie Williams trinkt seinen Kaffee gerne bei/von Starbucks.
  • Robbie Williams nimmt schon mal gerne neue Songs nackt auf. (Mehr zu diesem Thema gibt es hier.)
  • Robbie Williams schläft nicht gerne alleine.
  • Robbie Williams wundert sich darüber, dass Groupies von sich behaupten sie wären keine Groupies.
  • Robbie Williams möchte in den USA keinen Erfolg haben.

Man erfährt allerdings auch folgendes:

  • Robert Peter Williams möchte nicht Robbie Williams sein.
Mittwoch, 25. 05. 2005

Sylvester Stallone und Edgar Allan Poe

Filed under: — Sahanya @ 19:43

Edgar Allen Poe Wenn ich an Edgar Allan Poe denke, fällt mir immer seine Erzählung „Das verräterischer Herz” (The Tell-Tale Heart) ein. Es ist zwar schon eine Ewigkeit her, dass ich sie gelesen habe, aber das unheimliche Gefühl steigt immer noch in mir hoch. Und unheimliche Gefühle bekomme ich auch, wenn ich an Sylvester Stallone denke, der möchte nämlich jetzt das Leben von Edgar Allen Poe verfilmen und hat dafür sogar das Drehbuch selbst geschrieben. Für die Hauptrolle wünscht er sich Robert Downey Jr.

Da bleibt mir nur noch ein „Adriaaaaan”

Via köln.de

Samstag, 07. 05. 2005

Comic Blog

Filed under: — Sahanya @ 14:01

Comic Blog

Die Welt der Blogs ist wieder reicher geworden. Beim Comic Blog erfährt man mehr aus und über die Welt der Superhelden, u. a. dass heute der Tag des kostenlosen Comic-Buches ist.

Via Perun

 

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